Kämpfen bis zum Kuss





Manchmal, wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich einen der Levin-Twins. Ich weiß nicht, was mir mehr Sorgen machen sollte: Dass ich die beiden immer noch nicht ganz unterscheiden kann oder dass sie direkt vor meiner Tür wohnen.

In der Nachbarschaft bleibt nichts lange geheim. Anderseits, was könnte es besseres geben, als endlich mal die perfekten Leute, die nicht am anderen Ende der Welt wohnen. 

Nach den unzähligen Blickflirts, die ich mit einem der beiden hatte, kam er letztens endlich wieder zu mir rüber. Es war tatsächlich Roman, den ich schon etwas besser kannte, als seinen Bruder Gerrit. Und er klärte mich endlich auf. Sein Bruder wohnte nämlich gar nicht mehr zu Hause und kommt nur manchmal zu Besuch.

Ich versuchte mich Roman zu nähern. Es war ein sehr vertrautes Gefühl. Ich hatte keine Scheu ihn anzufassen. Sofort waren wir wieder wie zwei verspielte Jungs, die sich gegenseitig anrempelten und dabei lachten.

Als wir irgendwann total verknotet übereinander auf dem Bett lagen, konnte ich seinem Anblick nicht widerstehen und musste es wagen. Ich presste meine Lippen auf seine.

Für einen Moment war die ganze Unsicherheit verschwunden. Eins der besten Gefühle, die man haben kann herrschte in mir. Wir verharrten eine Weile in diesem perfekten Moment, spürten die Nähe.

Und wieder blieb es nur bei einem Kuss. Vielleicht ist es auch besser so. Eine Fickbeziehung mit Roman einzugehen, könnte unsere Verbundenheit gefährden.

Kurz nachdem Roman ging, bekam ich eine Nachricht von ihm. Er schickte mir "Just A Dream", einen Song, der mich in dem Moment einfach glücklich machte. Ein Song, der mich jetzt für immer an ihn erinnern wird.
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