Sommersex





Eigentlich brauchte ich wieder mal Zeit für mich. Ohne Hintergrundgedanken gehe ich ganz allein auf ein Konzert und lande dann doch bei zwei unerwarteten Leuten (im Bett).

Mitten beim Auftritt der Vorband entdecke ich plötzlich Caro, die Freundin von Jänki. Sie steht direkt vor mir. Ich erkenne sie an ihrem Tattoo - ein Schriftzug auf dem rechten Arm. Meine Augen sind nur auf sie gerichtet. Und trotzdem taucht sie irgendwann in der Menschenmasse unter.

Eine Stunde später, als die richtige Band auf die Bühne kommt, wandert mein Blick sofort zu dem Gitarristen - oder wie der Sänger ihn mehrmals vorstellte: "Chris on the guitars". Ich rücke weiter in die Mitte, erste Reihe, beste Sicht auf Chris.

Ich schaue ihn total verträumt an. Seine Blicke wandern oft in meine Richtung. Dann sehe ich Caro. Sie steht schon wieder fast neben mir. Ich rücke etwas näher an sie heran. Sie erkennt mich.

Nach der Show gehe ich an der Band vorbei. Traue mich nicht, ihn vor seinen ganzen Kollegen anzusprechen. Caro verabschiedet sich von ihrer Freundin. Dann fragt sie mich, ob ich sie bis zur Tür begleiten will. Ihre WG liegt nicht sehr weit.

Als wir in der Küche stehen, frage ich sie nach Jänki. Sie nuschelt leicht angetrunken, dass er mit seinen Kollegen im Urlaub sei. Leicht melancholisch kommen wir uns näher. Dann lerne ich ihre andere Seite kennen. Eine wilde und zugleich lässige Caro.

Ich folge ihr ins Schlafzimmer und habe die ganze Zeit nur die gleichen Fragen: Was würde Jänki jetzt mit ihr machen? Wo würde er sie anfassen? Irgendwie hat mich der Gedanke, dass Caro seine Freundin ist, in dem Augenblick total erregt.

Auch wenn Caro schon müde war und nach dem Sex sofort einschlief, war es das Schönste und Überraschenste, was ich seit langem gemacht habe. Ich schaue sie noch einige Minuten lang an, bevor ich mich anziehe und rausgehe.

Auf dem Konzertgelände ist es sehr still geworden. Die Leute waren weg. Ich setze mich auf die Bank und sehe kurze Zeit später jemanden mit einer Bierflasche aus dem Bus steigen. Es ist Chris. Ob er mich gesehen hat oder ob es schon wieder der Zufall so wollte, weiß ich nicht. Er setzte sich neben mich.

Bevor es irgendwelche Kommunikationsstörungen gibt, weil er natürlich kein Deutsch spricht, ergriff ich einfach die Chance. So glücklich und verzweifelt, wie ich in diesem Moment war, legte ich meine Hand auf seine Hose und quasselte auf Englisch, wie toll ich seine engen Jeans finde. Meine Hand wanderte dabei immer näher an sein Prachtstück.

Um es kurz zu machen: Nein, ich hatte seinen Schwanz nicht im Mund. Chris führte mich zwar noch hinter eine Kirche, damit uns keiner sah, aber auch dort geschah es nicht. Er meinte, es ist keine so gute Idee. Bevor es peinlich wurde, weil es mir schon seit dem Konzert elendschlecht ging, verabschiedeten wir uns.

Allein schon, dass ich ihm so nah kommen durfte, hat mich überwältigt. Seinen Schwanz konnte ich zwar in der Dunkelheit schlecht sehen, dafür aber mit beiden Händen spüren. Manchmal kann eine Nacht viel aufregender sein, als der ganze Sommer.

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