Im Schrank





Die Idee, Jänki einen unerwarteten Besuch abzustatten, schlug plötzlich in eine ganz andere Richtung ein. Als ich vor seiner Haustür stand, hörte ich ein ganz leises Stöhnen. Für einen Moment überlegte ich, was ich tun soll. Ich griff unter eine Fensterbank und holte den Ersatzschlüssel.

Das Versteck habe ich einmal zufällig mitbekommen, als ich Jänki eines Nachts zur Tür begleitete. Er dachte, ich wäre schon weg, dabei stand ich noch einige Meter weiter und beobachtete, wie er nach seinem Schlüssel suchte. Schließlich gab er auf und griff eben unter diese Fensterbank.

Jetzt stand ich tatsächlich in seinem Ankleidezimmer. Viel zu neugierig, was sich nebenan im Schlafzimmer abspielt, kletterte ich auf eine Sitzbank und schaute durch ein Lüftungsschach. Ich hatte beste Sicht auf das Geschehen. Jänki vergnügnte sich mit seiner Caro.

Mich überkam eine Wucht an tausenden Gefühlen. War ich etwa eifersüchtig, dass er mit Caro im Bett ist und nicht ich? Jetzt durfte ich mich bloß nicht erwischen lassen. Mein Herz klopfte schneller, ich öffnete meine Hose und versetzte mich gedanklich an seine Position.

Als sie am Ende ins Badezimmer verschwanden, knüpfte ich meine Klamotten zu und suchte schnell das Weite. Aber eins stand fest: Ich will jetzt auch eine Caro.

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